Überlastete Krematorien, fehlende Kühl- und Lagerkapazitäten für Tote –
Berichte darüber sind seit einigen Tagen in Sachsen bittere Realität.
Auch das Krematorium Dresden-Tolkewitz musste sich auf die traurigen Folgen der Pandemie einstellen. Erst in dieser Woche erklärte die Stadtverwaltung, dass sie kurzfristig zusätzliche Lagerkapazitäten in unserem Stadtbezirk durch Bereitstellung einer Halle im Gewerbegebiet Reick geschaffen hat. Aufgrund der anhaltend hohen Dynamik muss Bürgermeisterin Eva Jähnigen dringend eine Erweiterung ermöglichen, um die Bestattungsunternehmen und das Krematorium der Landeshauptstadt zu entlasten.
Aufgrund der hohen täglichen Todesfallzahlen im Zusammenhang mit Corona erhielt ich wiederholt Bürgeranfragen zum Thema Übersterblichkeit. Ich habe dazu gestern bei der Verwaltung nachgefragt, die sehr schnell reagierte und mir heute sehr transparent die Daten ab 2011 zur Verfügung gestellt hat. Diese sind seit heute auch auf der Internetseite der Stadt Dresden verfügbar.
Seit September erlebten wir bezogen auf die Vorjahresmonate jeweils Rekordwerte in Dresden. Im Dezember 2020 starben 84 % mehr als im Durchschnitt der Jahre 2011 bis 2019. Übersterblichkeit infolge der Corona-Pandemie ist somit auch in Dresden traurige Realität.
Die Tagesmeldungen der vergangenen Tage lassen für den Januar einen weiteren Anstieg erwarten. In den ersten zwei Wochen seit Jahresbeginn starben bereits mehr als 200 Personen an oder mit Corona.
Dresden, 15.01.2021